Gelebte Praxis: Leitlinien fürs Miteinander

Wir glauben: Eine andere Welt ist möglich – und sie beginnt in der Art, wie wir einander begegnen.

Das Gestalten einer mitfühlenden, verantwortungsvollen Kultur ist deshalb ein zentraler Teil unseres politischen Handelns. Wir leben den Wandel in unserem Miteinander und tragen ihn laut und sichtbar in die Welt hinaus. So wird spürbar, wie sich eine neue, menschlichere Kultur anfühlen kann – und wie viel Hoffnung in ihr steckt.

Unsere Leitlinien fürs Miteinander geben uns dabei Orientierung. Sie stärken unsere gemeinsame Ausrichtung und erinnern uns daran, klar, wach und verbunden zu handeln. Sie laden uns ein, berührbar zu bleiben, ehrlich zu sein, zuzuhören, bevor wir sprechen, und zu fühlen, bevor wir entscheiden. Gerade in Zeiten des Umbruchs brauchen wir Umgangsformen, die uns nicht nur durch den Wandel tragen, sondern ihn aktiv mitgestalten.

Zugehörigkeit und Vielfalt

Wir schaffen eine einladende, bunte, offene Atmosphäre, in der sich alle sicher, willkommen und zugehörig fühlen dürfen – so wie sie sind. Vielfalt bereichert uns. Intoleranz nicht.

Gewaltfrei kommunizieren

Wir üben uns in gewaltfreier, achtsamer Kommunikation. Wir hören einander zu und sprechen ehrlich darüber, was uns bewegt, was wir uns wünschen und was wir brauchen.

Es darf uns gut gehen

Wir sind füreinander da, achten aufeinander und auf uns selbst. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Bedürfnisse und Grenzen, nehmen uns regelmäßig Zeit für Pausen, Erholung und Integration – und schaffen damit einen Teil des Wandels, den wir uns wünschen.

Konstruktiver Umgang mit Konflikten

Konflikte gehören dazu – und wir sehen sie als Chance, etwas zu lernen und zu wachsen. Unser Ziel ist ein beziehungswahrender Umgang: offen, respektvoll und lösungsorientiert. Statt Schuld zuzuweisen, suchen wir gemeinsam nach Lösungen. Wenn wir alleine nicht weiterkommen, holen wir uns Unterstützung.

Führung heißt vorangehen und empowern

Hierarchien lassen sich nicht immer vermeiden, doch sie sollten klar benannt, hinterfragbar und flexibel sein – immer ausgerichtet auf die Zusammenarbeit. Für uns bedeutet Führung Verantwortung zu übernehmen, zu unterstützen, zu inspirieren und gemeinsame Prozesse zu fördern. Wir wollen uns gegenseitig ermächtigen, statt um Macht zu konkurrieren.

Strukturelle Gewalt erkennen und überwinden

Wir erkennen an, dass Diskriminierung und Benachteiligung tief in gesellschaftlichen Strukturen verankert sind – auch in unseren eigenen. Sie betreffen Menschen unterschiedlich, je nach Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, sozialem Status, Religion oder anderen Merkmalen. Wir setzen uns aktiv für die Veränderung dieser Verhältnisse ein und schaffen Gegebenheiten, in denen benachteiligte Gruppen gestärkt, gehört und unterstützt werden.

Transparenz schafft Vertrauen

Wir sorgen so gut es geht für Transparenz von Informationen und Machtstrukturen.

Lernen und Wachsen

Wir sind nicht perfekt – und das ist gut so. Wir geben einander Feedback, probieren aus, korrigieren, wachsen. Gemeinsam entwickeln wir uns weiter.

Unterstützende Prozesse und Rituale

Wir pflegen verbindende Rituale wie Check-Ins und Check-Outs –, die Vertrauen und Beziehung stärken. So etablieren wir eine gesunde und unterstützende Kultur, die es uns ermöglicht, uns zu entwickeln und uns sicher und lebendig zu fühlen.