Lostopf „aufgestellt“
Auch diesmal werden die Teilnehmenden ausgelost – unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss und Migrationsgeschichte. Ziel ist es, möglichst repräsentativ die Gesamtbevölkerung abzubilden. Ab dem 21. Juli ruft die Neue Generation daher alle Menschen in Deutschland auf, ihren Namen in den Lostopf zu werfen. Gesucht werden insbesondere Menschen ohne Hochschulabschluss und Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte. Bewerbungen sind noch bis zum 24. August hier möglich.
Crowdsourcing: Aufruf an die ganze Bevölkerung
Neu ist, dass jede*r Einzelne einen Beitrag zum zweiten Parlament der Menschen leisten kann – unabhängig von einer möglichen Teilnahme als Parlamentarier im Oktober. Dafür lädt die Neue Generation die ganze Bevölkerung zu einer gemeinsamen Wissenssammlung ein. Im Rahmen eines Crowdsourcings können Antworten auf zwei Fragen über ein Online-Formular eingereicht werden: „Welche persönlichen Erfahrungen hast du mit Problemen im politischen System in deinem Umfeld gemacht?“ Hier sind Einreichungen beispielsweise zu Fehlverhalten in Entscheidungspositionen, Machtmissbrauch, fehlgeleiteter Bürokratie, verkrusteten Strukturen, institutioneller Willkür oder ignorierten Bürger*innenwünschen möglich. Die zweite Frage lautet: „Welche Fälle von politischer Korruption auf lokaler, Landes- und Bundesebene haben dich zuletzt geärgert?“
Auftaktveranstaltungen und „Systemabsturzbericht“
Und es gibt noch eine Neuerung: Die Ausgelosten lernen sich nicht erst mit Eröffnung des Parlaments im Oktober kennen, sondern bereits vorab im Rahmen zweier Auftaktveranstaltungen. An zwei Samstagen im September (13.09. und 20.09.) werden die künftigen Parlamentarier*innen online einander begegnen und eine gemeinsame Basis für das kommende Parlament der Menschen schaffen. Die Fragestellung der Online-Sessions wird auf die Ergebnisse des Crowdsourcings zurückgreifen: „Welche Muster erkennen wir in den gesammelten Fällen von Systemversagen und Korruption?“ Die Ausgelosten erstellen daraus einen „Systemabsturzbericht“.
Das Parlament der Menschen vom 3. bis 5. Oktober verknüpft den Systemabsturzbericht mit den häufigsten Ergebnissen früherer Klima-Bürger*innenräte. Zwischen 2020 und 2025 fanden in Deutschland über 70 bundesweite und lokale Gesellschaftsräte mit Klimabezug [1] statt. Die meisten Vorschläge blieben jedoch ungenutzt. Das Motto des zweiten Parlaments lautet daher: „Warum blockiert politisches Versagen den Klimaschutz? Und was können wir tun?“
Lina Eichler, Gründungsmitglied der Neuen Generation: „Das System der Parteienpolitik ist kaputt. Statt auf Probleme zu reagieren, leisten sich unsere Volksvertreter*innen einen Skandal nach dem anderen. Das Parlament der Menschen versucht vorauszudenken und die Menschen miteinzubinden in die wichtigsten Entscheidungen dieses Jahrhunderts.“
An die Parlamentssitzungen schließt sich eine Protestwelle vom 6. bis 12. Oktober an. Auch die Proteste sollen die Aufmerksamkeit auf Probleme im politischen System, Korruptionsfälle und Klimaverbrechen lenken. Ziel ist es, elementare Beschlüsse des Losgremiums auf die Straße zu tragen.