Berlin, 01.08.2025, 07.30 Uhr — In mehreren Supermärkten haben Unterstützer:innen der Neuen Generation gestern die Bild-„Zeitung“ ausgetauscht gegen eine selbst erstellte, utopische Zeitung (PDF hier). Die Aktion trägt den Namen „Bildwechsel“ und ist Teil des Protests gegen Springers Unterstützung der Narrative von Rechten und Reichen.
Artikel 1 unseres Grundgesetzes – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – ist die Schlagzeile der utopischen Bild-Zeitung, die von Unterstützer:innen der Neuen Generation in zahlreichen Supermärkten Deutschlands ausgelegt wurden. Der Protest richtet sich gegen die Propaganda des Springerkonzerns, der seine milliardenschwere Einflussnahme auf politische Prozesse als Journalismus verkauft und dabei bewusst Trittbrett für rechte Hetze und Türöffner für das Wirken Superreicher ist.
„Mit unserer Zeitung wollen wir aufmerksam machen auf die Machenschaften des Springer-Verlags und seine hetzerischen, zerstörerischen Kampagnen. Eine Zeitung, die dem moralischen Kompass rechter Propaganda folgt, ist weder demokratisch noch verantwortungsbewusst“, sagt Emma Dorow, Sprecherin der Neuen Generation.
Die zweite Ausgabe der utopischen „Bild“, die seit einigen Wochen im Rahmen des „Bildwechsels“ verbreitet wird, ist ein bewusst provokantes Printprodukt, das sich visuell und namentlich an die Bild des Springer-Verlags anlehnt, jedoch mit entsprechend gegensätzlicher Botschaft. Mit reißerischen Schlagzeilen, emotionalen Appellen und einem starken visuellen Fokus kombiniert sie Elemente klassischer Boulevardgestaltung und politische Inhalte. Das Layout ist dabei ebenso wie bei Springers Bild-„Zeitung“ auf Aufmerksamkeit ausgelegt: große Überschriften, Zitate in fetter Typografie, ein Comic, Illustrationen und viele Fotos.
Inhaltlich richtet sich die Zeitung gegen rechte Hetze, mediale Angstmache und soziale Ungerechtigkeit. Sie stellt die jüngsten Proteste der Neuen Generation vor und ruft zu friedlichem Widerstand auf. Fokus der Berichterstattung in dieser Auflage sind das kürzlich stattgefundene Parlament der Menschen und die begleitenden Proteste im Rahmen der Widerstandswelle in der darauffolgenden Woche.
„Springer und sein Hetzblatt Bild stehen immer auf der falschen Seite der Barrikaden“, sagt Raphael Thelen, Sprecher der Neuen Generation. „Sie agitieren gegen geflüchtete Menschen, gegen Klimaschutz, gegen Radinfrastruktur – gegen ein gutes und gerechtes Leben für alle!“
Berechnungen zufolge hat die „Heizhammer“-Kampagne des Springer-Konzerns der fossilen Gas-Lobby zusätzliche Umsätze von 24 Milliarden verschafft [PV-Magazin]. Diese 24 Milliarden befeuern die Klimakatastrophe weiter und haben Millionen Menschen in Deutschland in die Irre und in den Einbau neuer Gasheizungen geführt. Besonders pikant an dieser Sabotage der Zukunft: Großinvestor bei Springer war zu diesem Zeitpunkt der US-amerikanische Fossil-Investor KKR.
Auf der Seite der Rechten und Reichen steht auch der Milliardär und Aufsichtsratvorsitzende von Springer, Mathias Döpfner. Döpfner, dessen Reichtum auf einem Milliardengeschenk der Springer-Witwe basiert, bestimmt bei Bild und Welt, wie die Berichterstattung auszusehen hat. Er war außerdem aktiv an der Zerstörung der Ampelregierung beteiligt. [2]
Das PDF der aktuellen utopischen „Bild“ finden Sie hier.
https://drive.google.com/file/d/1RrshufkuopBLa5w2tWFidGCOLwB6X84t/view?usp=drive_link
[1] pv magazine: Die verdeckten Kosten der Heizhammer-Kampagne: 24 Milliarden Euro Mehrumsatz für die Gaserzeuger
https://www.pv-magazine.de/2025/02/26/die-verdeckten-kosten-der-heizhammer-kampagne-24-milliarden-euro-mehrumsatz-fuer-die-gaserzeuger/
[2] Handelsblatt: Mathias Döpfner nach radikalen Mails unter Druck
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/axel-springer-verlag-mathias-doepfner-nach-radikalen-mails-unter-druck/29092358.html