Sehr geehrte Pressevertreter*innen,
Henning Jeschke (25), Mitbegründer der Neuen Generation, ist von der Lobbygruppe Stiftung Familienunternehmen auf Unterlassung verklagt worden. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum gerichtlichen Verfahren ein:
🗓️ Dienstag, 11. November 2025, 11.00 Uhr und 11.30 Uhr
📍 Landgericht Berlin, Tegeler Weg 17-21, 10589 Berlin
ℹ️ Etage 1, Sitzungssaal 143 (kurzfristige Saalverlegung möglich)
Henning Jeschke wurde gleich dreimal verklagt: Roland Pichler, Leiter des Hauses des Familienunternehmens, Bernhard Stehfest, Leiter der Wirtschaftspolitik im Haus des Familienunternehmens, sowie die gesamte Stiftung Familienunternehmen gehen gegen brisante Veröffentlichungen durch die Neue Generation vor. Jeschke soll verboten werden, Aufnahmen des Protests zu verwenden. Sollte er dies dennoch tun, drohen ihm Ordnungsgelder oder Haft. Die Klage von Bernhard Stehfest wurde bereits entschieden – ohne mündliches Verfahren. Die beiden anderen Klagen werden kurzfristig am morgigen Dienstag verhandelt.
Der Hintergrund: Am 10. Oktober hat die Neue Generation in den Büroräumen der Stiftung Familienunternehmen protestiert und Verstrickungen zwischen Lobby und Politik offengelegt. Gefunden wurden vier Beweisstücke – darunter eine Veranstaltung rund um die Abschwächung der Erbschaftssteuer. Brisant ist auch ein interner Plan, nach dem die Lobbygruppe nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel ihre Finger im politischen Spiel hat. In dem Plan heißt es unter anderem, dass man „Hintergrundgespräche mit der Politik“ führte. Auf Bundes- und auf EU-Ebene wolle man „leiten“, „definieren“ und „antreiben“. Außerdem wurden Hinweise auf enge Verbindungen zu hochrangigen CDU-Politiker*innen gefunden, etwa zu Philipp Amthor, Thorsten Frei, Jens Spahn und insbesondere Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. Reiche und ihre Abteilungsleiterin Janina Jänsch seien „pro wir“, wie dort handschriftlich vermerkt ist.
Jeschke: „Der Anblick im Lobbybüro war krass – wohin man auch blickte, hingen an den Wänden, Schränken und auf dem Schreibtisch überall Informationen über Treffen mit der Politik. Es läuft einem kalt den Rücken hinunter, wenn man sich vorstellt, dass es Hunderte Menschen gibt, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als an der Verzerrung der Demokratie zu arbeiten – nur damit ein Konzernboss weniger Steuern zahlen muss. Das Gruselige: Könnte man dort alles fotografieren, würde noch weitaus mehr ans Licht kommen.“
Der euphemistische Name der Stiftung Familienunternehmen täuscht vor, dass es sich um kleine und mittelständische Betriebe handelt. Hinter der Fassade verbergen sich jedoch milliardenschwere Konzerne, die einen gravierenden Einfluss auf die Politik ausüben. Zum Netzwerk der Stiftung gehören 82 Milliardärsfamilien, deren Unternehmen überwiegend in besonders klimaschädlichen Branchen tätig sind.
Die Pressemitteilung zu unserem Protest am 10. Oktober finden Sie hier. Umfassende Recherchen zur Stiftung Familienunternehmen stellen Greenpeace (Stand: 25.09.2025) und FragDenStaat (Stand: 09.10.2025) zur Verfügung.
Wir würden uns sehr freuen, Sie morgen im Gerichtssaal begrüßen zu dürfen. Vor und nach der Verhandlung stehen Ihnen Henning Jeschke sowie unsere Pressesprecher*innen für Statements zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das Presseteam der Neuen Generation