Berlin, 19.05.2025, 16.04 Uhr – In einem Brief vom 19. Mai 2025 an den Vorstandsvorsitzenden des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, kündigt die Neue Generation eine Widerstandswelle ab dem 2. Juni 2025 an. Die Proteste sollen sich überwiegend an den Springer-Verlag richten.
Die Autor:innen des Briefes kritisieren den Anteil der Bild-Zeitung an der gegenwärtigen gesellschaftlichen Spaltung und am Vertrauensverlust seitens der Bürger:innen in demokratische Institutionen. Zudem prangern sie die Verharmlosung der Klimakrise durch das Boulevardblatt an.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – dieser Satz aus der Präambel des Grundgesetzes müsse heute mehr denn je Leitlinie für verantwortungsvolle Berichterstattung sein, heißt es in dem Schreiben. Die Verfasser:innen bemängeln, durch ihre emotionalisierende und skandalisierende Berichterstattung schüre die Bild-Zeitung Misstrauen, Wut und Angst insbesondere gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte. Damit liefere sie politische Munition für die AfD, deren erklärtes Ziel laut Bundesamt für Verfassungsschutz die Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist.
Zugleich stellen die Autor:innen die Unabhängigkeit der Springer-Redaktionen infrage. Zum einen verweisen sie auf eine SMS aus dem Jahr 2021 an den damaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, in der Mathias Döpfner zur Stärkung der FDP aufrief. Zum anderen greifen sie die mögliche Einflussnahme des Private-Equity-Unternehmens KKR auf. KKR ist Springer-Hauptaktionär und zählt zu den größten Investoren im fossilen Energiesektor. Eine Einflussnahme der KKR sei womöglich im Kontext der Berichterstattung über das sogenannte „Heizungsgesetz“ erfolgt.
Ziel der Proteste im Juni ist es, eine konstruktiven Debatte und einen gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Raphael Thelen, Sprecher der Neuen Generation und Hauptautor des Briefes, kommentiert bei der Übergabe: „Wir wenden uns an Herrn Döpfner, weil wir überzeugt sind: Die großen Herausforderungen dieser Zeit – von Demokratieverteidigung bis Klimagerechtigkeit – lassen sich nur gemeinsam bewältigen.“
Der Brief an Mathias Döpfner ist dieser Mitteilung angehängt.
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