Berlin, 23.05.2025, 20.30 Uhr – Zwei Unterstützerinnen der Neuen Generation haben am Freitagabend gegen 20 Uhr ein Antwortschreiben an die Springer-Zentrale in Berlin gekleistert. Bei dem Schreiben handelt es sich um die Antwort der Neuen Generation auf die E-Mail einer Mitarbeiterin der Zeitung Die Welt.
Die Mitarbeiterin der Welt, Frau M., hat zuvor auf ein Gesprächsangebot reagiert. Unterstützer:innen der Neuen Generation hatten Mathias Döpfner, dem Vorstandsvorsitzenden des Axel-Springer-Konzerns, am vergangenen Montag einen Brief geschrieben. In dem Brief kündigten sie eine Widerstandswelle ab dem 2. Juni an, der sich überwiegend an den Springer-Verlag richten soll, und luden zum konstruktiven Gespräch ein.
Die Mitarbeiterin der konservativen, zu Springer gehörenden Welt richtete sich am 19.05.2025 per E-Mail an die Neue Generation. Sie nahm das Gesprächsangebot noch nicht an – stattdessen legte sie Wert auf den Hinweis, dass das Private-Equity-Unternehmen KKR seit dem 01.05.2025 nicht mehr Anteilseigner des Springer-Konzerns ist.
In ihrem an Döpfner adressierten Brief hatten die Verfasser:innen die Unabhängigkeit der Springer-Redaktionen infrage gestellt. Sie äußerten den Verdacht, KKR könnte in der Vergangenheit Einfluss insbesondere auf die Klima-Berichterstattungen der Springer-Zeitungen Bild und Welt genommen haben. KKR, bis Ende April Springer-Hauptaktionär, zählt zu den größten Investoren im fossilen Energiesektor.
Julian Huber, Hauptautor des aktuellen Antwortschreibens, begrüßt die Kontaktaufnahme seitens der Welt und stellt klar: „Über diese Veränderungen sind wir im Bilde. Die Mehrheit am – deutlich gewinnträchtigeren – Geschäft mit Kleinanzeigen halten jedoch weiterhin KKR und CPP Investments. Bei diesen Kleinanzeigen bleibt Springer mit zehn Prozent an Bord.“
Er ergänzt: „Die wirtschaftlichen Verknüpfungen zwischen Springer und KKR scheinen uns also weiterhin sehr eng. Das schließt auch regelmäßige Treffen zwischen den Chefetagen inklusive Versuchen von Einflussnahme nicht aus.“
Unterstützerin Hannah Jäkel war an der heutigen Initiative beteiligt. Vor dem Springer-Hochhaus lädt sie zur Widerstandswelle ein: „Ab dem 2. Juni protestieren wir vor dem Springer-Hochhaus in Berlin. Wir unterbrechen den Normalbetrieb – nicht aus Hass, sondern aus Hoffnung. Weil wir glauben wollen: Auch Herr Döpfner will keine AfD-Regierung. Und weil wir wissen: Veränderung beginnt da, wo Menschen sich treffen und nicht wegsehen.“
Das Antwortschreiben der Neuen Generation an Frau M. liegt dieser Pressemitteilung bei.