Berlin, 03.06.2025, 12.00 Uhr – Die Menschenwürde kehrt zurück – zumindest im Zeitungsständer. Unterstützer:innen der Neuen Generation protestierten am Dienstagvormittag in zahlreichen Berliner Supermärkten: Zum Verkauf ausgelegte Ausgaben des Boulevard-Blatts Bild wurden entfernt und durch selbst angefertigte utopische Bild-Ausgaben ersetzt. Grund für den Protest ist die Propaganda des Springer-Konzerns, seine Hetze, die mehr denn je die Zerstörung unserer Demokratie und unserer Lebensgrundlagen anfeuert.
Unter dem Motto „Bildwechsel“ waren zwischen 9.30 Uhr und 11.30 Uhr etwa ein Dutzend Gruppen à zwei bis drei Menschen in verschiedenen Berliner Bezirken unterwegs. Einige sind es noch immer. In Supermärkten unter anderem am Alexanderplatz, am Ostbahnhof, am Moritzplatz und in Reinickendorf entwendeten sie tagesaktuelle Ausgaben der Bild von ihrem angestammten Platz. Die Bild-Exemplare legten sie dann an einen anderen Ort im Supermarkt oder versteckten sie im Laden. Anschließend ersetzten sie das echte Sensationsblatt durch mitgebrachte Exemplare einer utopischen Bild-Zeitung der Neuen Generation.
Die Neue Generation hatte zuvor eine eigene, vierseitige „Bild-Zeitung zur Widerstandswelle“ gestaltet und drucken lassen – in 1000-facher Ausführung, professionell auf Zeitungsdruckpapier im Berliner Format.
Die „Bild-Zeitung zur Widerstandswelle“ ist ein bewusst provokantes Printprodukt, das sich visuell und namentlich an die Bild des Springer-Verlags anlehnt, jedoch mit gegensätzlicher Botschaft. Mit reißerischen Schlagzeilen, emotionalen Appellen und einem starken visuellen Fokus kombiniert sie Elemente klassischer Boulevardgestaltung mit politischen Inhalten. Das Layout ist auf Aufmerksamkeit ausgelegt: große Überschriften, Zitate in fetter Typografie, ein Comic, Illustrationen, lustige Fotos.
Inhaltlich richtet sich die Zeitung gegen rechte Hetze, mediale Angstmache und soziale Ungerechtigkeit. Es stellt die jüngsten Proteste der Neuen Generation vor und ruft zu friedlichem Widerstand auf. Zentrales Element ist ein Abdruck des offenen Briefes der Neuen Generation an Axel-Springer-Vorstand Mathias Döpfner vom 19. Mai. Beilage jedes Exemplars ist ein Extrablatt mit den Beschlüssen des ersten Parlaments der Menschen, das vom 30. Mai bis 1. Juni auf der Bundestagswiese in Berlin-Mitte getagt hat.
Eckart Jeschke (55), Künstler, war am heutigen Protest beteiligt. Er erklärt: „Vorgestern wollten wir vor dem Springer-Druckhaus in Berlin-Spandau die Auslieferung der Bild verzögern. Weil das nicht geklappt hat, tauschen wir das Propaganda-Blatt des Springer-Konzerns jetzt gegen unsere eigene, menschenfreundliche Zeitung. Die zeigt, wie es besser geht. Denn die Bild spaltet unsere Gesellschaft und hetzt uns Menschen gegeneinander auf. Ich möchte das nicht länger hinnehmen. Weil ich weiß, dass eine bessere Welt möglich ist, wenn wir eine andere Form des Miteinanders leben.“
Ein PDF unserer utopischen Bild-Zeitung finden Sie hier und in Kürze auch auf unserer Website.