Berlin, 06.10.2025, 15.00 Uhr – Am Montag um 14.00 Uhr fand eine Online-Pressekonferenz der Neuen Generation unter dem Motto „Vom Parlament der Menschen zum friedlichen zivilen Widerstand“ statt. Drei Sprecher*innen – Barbara Gundermann, Lars Werner und Lina Johnsen – präsentierten die Ergebnisse des Parlaments der Menschen, das die Neue Generation vom 3. bis 5. Oktober in Berlin-Moabit ausgerichtet hat. Außerdem kündigten sie anstehende Proteste an, die die Beschlüsse des Parlaments ins politische Berlin tragen sollen.
Lars Werner (34) aus Hann. Münden, klinischer Psychologe und Mitbegründer der Neuen Generation, führte als Moderator durch die Pressekonferenz.
Barbara Gundermann (69), Ruheständlerin aus Frankfurt am Main, ehemals im Personalmanagement und heute ehrenamtlich in der Palliativpflege tätig, berichtete von ihren Erfahrungen im Parlament der Menschen. Gundermann war eine der über 50 ausgelosten Parlamentarier*innen, die als Losgremium über die Frage debattierten: „Von Hitzetod bis Systemkrise: Warum versagt die Politik beim Klimaschutz? Und was können wir tun?“
Gundermann präsentierte die Beschlüsse, die die dreitägige Klausur des Parlaments der Menschen zum Ergebnis hatte. In zwei Online-Sessions und drei Präsenz-Arbeitstagen habe das Parlament über politische Dysfunktionalität, Korruption und Klimaverbrechen beraten. Daraus entstanden ein „Systemabsturz-Bericht“ sowie sechs Beschlüsse:
- Aufbau verbindlicher Strukturen für mehr Bürger*innenbeteiligung. Die Strukturen sind unabhängig und machen Beteiligung zur Bürger*innenpflicht.
- Schaffung von Bildungsangeboten für Kinder und Erwachsene zum Thema verantwortlicher Umgang, bspw. mit Rohstoffen und der Natur.
- Etablierung von Gemeinwohl-Gesprächen: In verschiedenen Diskussionsformaten, etwa Nachbarschaftstreffen, tauschen sich einander fremde Menschen darüber aus, wie Frieden, Regeneration und Resilienz erreicht werden können.
- Gründung von Gesellschafsräten. Die Räte sind gelost, dauerhaft und legislativ wirksam, d.h. sie besprechen die Gesetzgebung.
- Einberufung eines Gesellschaftsrats zum Thema sozial gerechte CO2-Abgabe. Das Gremium berät darüber, wie die CO2-Emissionen bis 2045 auf 1 Tonne pro Person reduziert werden können.
- Generalstreik gegen „Schadarbeit“, d.h. Arbeit, die der Allgemeinheit schadet und unsere Lebensgrundlagen zerstört.
„Diese sechs Beschlüsse weisen die Richtung für alle, die das Parlament der Menschen anerkennen“, resümierte Gundermann.
Im Anschluss stellte Lina Johnsen (27), Studentin aus Leipzig und Pressesprecherin der Neuen Generation, die Verbindung zwischen dem Parlament der Menschen und den darauffolgenden Protesten heraus: Zahlreiche Protestaktionen sollen die Ergebnisse des Parlaments in die Öffentlichkeit tragen und auf diese Weise dafür sorgen, dass die Arbeit des Losgremiums im politischen Berlin Beachtung findet.
Johnsen sprach über friedlichen zivilen Widerstand und die Proteste der Neuen Generation im Rahmen der Revolution Days, die noch bis zum 12. Oktober andauern. Zwei Aktionen hätten am heutigen Montag bereits den Berliner Regierungsapparat aufgemischt, so Johnsen. Am frühen Morgen hätte ein Protest an der Bundesparteizentrale der CDU in Berlin-Mitte stattgefunden – eine Hausdurchsuchung wegen Korruptionsverdachts. Am Mittag sei an den Pforten des Bundestags „einfach schon mal die Revolution ausgerufen“ worden. Ziel der Proteste sei es gewesen, die mafiös organisierten Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft offenzulegen.
„Was was wir entlarvt haben, sind tiefgreifende wirtschaftliche Netzwerke, in denen Bundeskanzler Merz aktiv war und immer noch ist. Netzwerke, die die einseitige Einflussnahme möglicher Lobbyinteressen ermöglichen“, so Lina Johnsen. Und weiter: „Das ökologische, wirtschaftliche und politische System sind kaputt. Macht und Geld sind untrennbar miteinander verknotet und machen echte Mitbestimmung unmöglich.“
Johnsen kündigte an, dass in den kommenden Tagen weitere symbolische Aktionen stattfinden werden – an Orten in Berlin, wo die #MerzMafia sitzt und ihre Finger im Spiel hat: „In der ganzen Stadt wird plakatiert; es wird besetzt und geklebt.“ Sie beendete ihren Beitrag mit dem Anspruch auf eine friedliche demokratische Revolution – und alle könnten mitmachen. „Alle Beteiligten der #MerzMafia können sich gefasst machen: Die Klimakleber sind zurück!“